ETHEL SKAKEL KENNEDY
Ethel Skakel Kennedy ist eine der letzten heute noch lebenden Mitglieder des engeren Familienkreises um John und Robert Kennedy – zweier Politiker, die Gesellschaft und Politik in den Sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts sowohl in den USA als auch im Rest der Welt mitgeprägt haben. Sie ist seit fast sechzig Jahren Teil einer Familie, die fast ausnahmslos im Rampenlicht der Öffentlichkeit stand und immer noch steht und die von zahlreichen traumatischen Unglücken heimgesucht wurde. Nach den Morden an den beiden Hoffnungsträgern »Jack« und »Bobby« Kennedy in den Jahren 1963 und 1968 und dem Tod „Jackies“ im Jahr 1994 bleibt sie, neben Edward Kennedy, eine der letzten Zeuginnen aus dem inneren Kreis um die beiden unvergessenen Kennedybrüder.
Ethel und Bobby
Am 17. Juni 1950 gaben sich die zweiundzwanzigjährige Ethel Skakel und der drei Jahre ältere Robert F. Kennedy das Jawort. Ähnlich wie die Kennedys stammte Ethel aus wohlhabenden Verhältnissen. Wobei ihr Vater es geschafft hatte, sich vom einfachen Bahnarbeiter zu einem der Mitgründer und Eigentümer eines großen Kohle- und Ölunternehmens emporzuarbeiten. Das von ihm mitbegründete Unternehmen fusionierte im Jahr 1992 mit einer Tochtergesellschaft der deutschen Siemens AG und ging mit dieser zusammen in einem neuen Unternehmen auf, das auch heute noch in der Chemiebranche aktiv ist.
Kennengelernt hatten sich Ethel und Robert bereits 1945 bei einem Skiurlaub in Kanada. Obgleich Robert zu diesem Zeitpunkt noch eine andere Partnerin hatte, dauerte es nicht lange bis die beiden zueinander fanden. Der Ehrgeiz Ethels und ihre Begeisterung für Politik sollen ihre Schwägerin Jackie Kennedy einmal zu dem halbironischen Kommentar veranlasst haben, dass sie eine aussichtsreiche Kandidatin für die amerikanische Präsidentschaft sei. Bereits 1946 unterstützte Ethel den Wahlkampf John F. Kennedys für das Repräsentantenhaus. Außerdem schrieb sie ihre Abschlussarbeit über dessen Buch „Why England Slept“ und war, so schien es, der gesamten Kennedyfamilie äußerst eng verbunden. Ihre Akribie und ihr Ehrgeiz, repräsentative Aufgaben bestmöglich zu meistern, stachen besonders hervor. Im Umgang mit Vertretern der Presse betonte Ethel stets, wie sehr ihr der Erfolg der Familie am Herzen lag. Immer schien es, als wäre sie mit Freude ein Teil der perfektionistischen und so oft auch auf Außenwirkung bedachten Kennedys. Stärker als etwa Jackie Kennedy dachte sie in politischen Kategorien und war sich der Auswirkungen des Privatlebens auf die politische Karriere ihres Mannes stets gewahr.
Die Jahre als Witwe
Nach der Ermordung ihres Mannes im Jahr 1968 ging Ethel, mit Verweis auf ihren katholischen Glauben, keine weitere Ehe mehr ein. Rory, das elfte und jüngste ihrer gemeinsamen Kinder kam erst einige Monate nach dem Tod ihres Vaters zur Welt.
In den 1970er Jahren verstärkte sie ihr gesellschaftliches Engagement. Besonders viel Energie steckte sie in das Projekt »Bedford Stuyvesant Restoration«, das von ihrem Mann mitbegründet worden war und bis heute Gemeinschaftsarbeit und wohltätige Projekte in Brooklyn unterstützt.
Doch auch weitere Schicksalsschläge blieben Ethel nicht erspart. 1983 wurde ihr Sohn Robert Jr. wegen Heroinbesitzes verhaftet. Im darauffolgenden Jahr wurde ihr zwanzigjähriger Sohn David tot in einem Hotelzimmer aufgefunden. Als Todesursache wurde eine Überdosis Heroin festgestellt. Ethels und Roberts Sohn Michael Kennedy verunglückte 1997 bei einem Skiunfall in Aspen, Colorado.
Ethel Kennedy, die Matriarchin des Kennedyclans, feierte am 11. April 2008 ihren achtzigsten Geburtstag. Sie hat dreiundzwanzig Enkelkinder.
CJ