Ein Kennedymuseum? Hier?

Was macht ein Museum über die Familie Kennedy in Berlin?

Zwei häufige Kommentare, die man im Eingangsbereich des Museums THE KENNEDYS hört, sind: »I thought they were Irish« und »Warum gibt es gerade hier ein Kennedymuseum?«. Beide Kommentare speisen sich aus ähnlichen Quellen. Dahinter steht die Frage, weshalb sich jemand die Mühe macht, einer einzelnen ausländischen Familie, an einem der schönsten Plätze Berlins, ein eigenes Museum zu widmen. Was also bringt ein Museum über die Kennedys?

Da gibt es zunächst einmal den Reiz, persönliche Gegenstände derart prominenter Persönlichkeiten wie John und Jackie Kennedy es waren, aus nächster Nähe sehen zu können. Die berühmte Aktentasche aus dem Hause Hermès, die John F. Kennedy auch bei seiner letzten Fahrt durch Dallas mit sich führte, ist hierbei in vielerlei Hinsicht zentral. Aber auch ein Kamm, ein Koffer oder ein Oberhemd aus dem Originalbesitz JFKs beflügeln die Phantasie derer, die ihnen gegenüberstehen.


Eine nicht alltägliche Sicht auf Geschichte 

Darüber hinaus bietet das Museum die Gelegenheit die Geschichte einer ganzen Epoche einmal aus einer ganz bestimmten Perspektive zu sehen. Hier werden die Kennedys gleichsam zur »Linse«, durch welche die eigene Sicht auf die Vergangenheit um viele Aspekte bereichert werden kann. Den Aufstieg der Kennedys, ihre Politik und ihr Engagement nach zu verfolgen, bedeutet auch, die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die all dies ermöglichten, kennen und verstehen zu lernen.

 

Dies gilt sowohl für ältere Besucher, die sich noch gut an die berühmtesten Kennedys erinnern können, als auch für die vielen Schulklassen, die hier buchstäblich in die Vergangenheit hinabtauchen. Hier können nicht nur Karrieren und Dramen, sondern auch einer der bewegendsten Tage im Berlin des 20. Jahrhunderts nachempfunden werden.

 

Bewegt werden

Manchmal stehen unseren Besuchern Tränen der Rührung in den Augen, wenn sie unser Museum verlassen. Häufig erzählen die, die alt genug sind, sich zu entsinnen, von den Momenten, an denen sie vom Tode eines Kennedys erfuhren oder eine der berühmten Reden eines Kennedys selbst miterlebten. Und immer werden Schulklassen ganz ruhig, wenn sie John F. Kennedy in unserem Filmraum durch das Berlin ihrer Eltern und Großeltern fahren sehen und ihn seine berühmten Worte sprechen hören.

 

Selbst diejenigen, die sicher sind, bereits alles oder zumindest vieles über die Kennedys zu wissen, haben in unserem Museum einmal die Chance, die Kennedys zu erleben. Denn abseits des bloßen Anführens und Aneinanderreihens von Daten und Fakten lädt ein Museum auch stets dazu ein, sich mit allen Sinnen einem Thema zu widmen. Inspiration wird hier dadurch geweckt, dass eben nicht Datenflut und Zahlenkolonnen im Zentrum stehen. Vielmehr unterstützen die Informationen zu den Ausstellungsstücken und deren Zeit das Gesamterlebnis Museum, das sowohl Neugier befriedigen als auch wecken kann.

 

Ein Kennedymuseum in Berlin – wo sonst?

Der einzigartige Standort des Museums sorgt stets für einen besonderen Moment beim Verlassen des Museums. Wo in den Bildern Berlins aus dem Jahre 1963 noch Mauer und Stacheldraht die Szenerie ums Brandenburger Tor dominieren, da sieht man heute Touristen aus aller Welt, die das Wahrzeichen eines friedlich wiedervereinten Deutschlands besuchen.

 

Ja. Die Kennedys sind eine irischstämmige Familie aus Amerika. Aber ein bisschen gehören sie der ganzen Welt. Und ein klein bisschen mehr noch gehören sie nach Berlin.

 

CJ