Heute jährt sich zum 46. Mal der Besuch John F. Kennedys in Berlin. Als der amerikanische Präsident am 26. Juni 1963 die geteilte Stadt besuchte, schrieb er sich nicht nur in das Goldene Buch der Stadt, sondern auch in deren Geschichte ein. Keiner, der nicht schon einmal seine berühmten Worte »Ich bin ein Berliner« gehört hat – sei es in einem Rückblick auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts oder in einer der zahllosen Verballhornungen in Werbung und Populärkultur.
Die Auseinandersetzung mit dem Besuch John F. Kennedys zeigt uns nicht nur auf, wie gerne die Berliner Bevölkerung bereit ist, amerikanische Präsidenten zu feiern. Der 26. Juni 1963 ist ebenso eine Momentaufnahme, anhand derer weitreichende Implikationen und historische Entwicklungen festgemacht werden können. Mit dem Blick auf dieses Einzelereignis erschließen sich uns viel leichter Tendenzen und Grundlagen der eigenen Geschichte. Mauerbau, Kalter Krieg, Deutsche Teilung und vieles mehr – all das lässt sich wunderbar ergründen, wählt man diesen Tag als Ausgangpunkt seines Blickes auf die Vergangenheit.
Mit seiner Sonderausstellung »Zwei Tage in Berlin« im kommenden November wird das Museum THE KENNEDYS sich bemühen eben jenen Schritt zu machen. Da es sich mit zwei Beinen weitaus besser schreiten lässt als mit einem, wurden zwei Tage gewählt, aus deren Vergleich dem Bild der Stadt Berlin eine neue Facette abgerungen werden soll. Dem 26. Juni 1963 wird der 9. November 1989, der Tag des Mauerfalls, an die Seite gestellt werden.
Der Kennedybesuch soll damit zur »Aussichtsplattform« werden, von der aus das historische Datum des 9. Novembers 1989 betrachtet werden kann. Dank der Einbeziehung von Ost-Berliner Perspektiven erweitert sich der Blick auf den Fall der Mauer noch einmal gewinnbringend.
CJ