Jackie Kennedy revolutionierte mit ihrem Sinn für Mode den Stil einer ganzen Generation. Mit dem Einzug der Kennedys ins Weiße Haus im Januar 1961, wehte ein neuer Wind durch Amerika. Die von der First Lady verkörperte Eleganz und Frische wurde von Frauen weltweit kopiert und durch Jackie Kennedys souveränes Auftreten massentauglich. Mit einer für damalige Verhältnisse ungewöhnlichen Herangehensweise an Mode, stellte Jackie Kennedy die etablierten Kleidungsnormen der 1950er Jahre in Frage – mit kräftigen Farben und klaren Schnitten, setzte sie sich deutlich vom konservativen Stil der vorherigen First Ladies ab und setzte neue Maßstäbe für alle ihr auf das politische Parkett folgenden Frauen.
Jacqueline Kennedy war von jeher fasziniert von Frankreich – sie sprach fließend französisch und kleidete sich vorzugsweise in Entwürfen französischer Designer wie Hubert de Givenchy, Coco Chanel oder Christian Dior. Als John F. Kennedy 1960 in den Wahlkampf trat, bemerkte die Frau des republikanischen Präsidentschaftskandidaten, Richard Nixon, Pat Nixon, »I like American designers, I think they are the best in the world«. Dies war eine deutliche Anspielung auf Jackie Kennedys frankophil ausgerichtete Kleiderwahl. Aus Sorge um eine schwindende Gunst bei potentiellen Wählern, engagierte die junge Senatorengattin den amerikanischen Designer Oleg Cassini, der einer ihrer engsten Berater werden sollte. Mit seinen in den USA produzierten, aber von der Pariser Mode inspirierten Entwürfen, prägte er den typischen Look Jackie Kennedys mit. Für jeden öffentlichen Auftritt wurde eine äußerst sorgsame Kleiderwahl vorgenommen.
Jackie Kennedys Stil zeichnete sich besonders durch einfache Schnitte und schlichte Accessoires aus. Eines der bekanntesten Merkmale des »Jackie Looks« war der legendäre Pillbox-Hut. Die meist aus dem Hause Halston stammenden runden Hutkreationen wurden mit Haarnadeln am Hinterkopf befestigt und nicht, wie zuvor üblich, direkt auf dem Kopf. Somit erreichte Jackie Kennedy, dass ihre Frisur auch nach Absetzen des Hutes gut saß und ihr Haar trotz Kopfbedeckung zur Geltung kam, denn ihre Frisur war in den frühen 1960er Jahren ebenso ungewöhnlich wie ihr Kleidungsstil. Bereits in den späten 1950er Jahren trug sie kurze Haare, was bei der Presse größtenteils Ablehnung hervorrief. Mit dem politischen Aufstieg ihres Mannes jedoch, ließ sie ihr Haar wachsen und frisierte es im in den 1960er Jahren immer populärer werdenden Bouffant-Stil, bei dem die Haare oben am Kopf antoupiert wurden und an den Seiten lose herabhingen.
Der Stil Jackie Kennedys war geprägt von einer Angst des »Overdressings«. Schmuck trug sie kaum und setzte stets nur mit ausgewählten Stücken, wie beispielsweise einer dreireihigen Perlenkette, die sie von ihrer Mutter, Janet Bouvier, geschenkt bekommen hatte, Akzente. In ihrer Freizeit trug Jackie mit Vorliebe Hosen. Auch dies entsprach nicht den konservativen Kleidungsnormen der 1950er Jahre.
Nach dem Tod ihres Mannes und der Hochzeit mit dem griechischen Reeder Aristoteles Onassis, veränderte sich auch Jackies Stil und Auftreten. Übergroße Sonnenbrillen wurden zu ihrem neuen Markenzeichen und die Medien gaben ihr den Spitznamen »Jackie O«.
Jackie Kennedys Stil prägte Frauen und Designer weltweit. Sie gilt, neben Audrey Hepburn und Grace Kelly, bis heute als größte Stilikone ihrer Zeit.
Charlotte Alex