John F. Kennedy und seine Frau Jackie sind ohne Zweifel zu Popikonen des 20. Jahrhunderts in Amerika avanciert. Anfang der 1960er-Jahre stellte das Fernsehen eine ganz neue Form der Kommunikation dar. Zuvor waren das Radio und die Printmedien die dominierenden Informationsquellen gewesen. John F. Kennedy war der erste Präsident, der das neue Medium Fernsehen effektiv nutzte, um zu den amerikanischen Staatsbürgern zu sprechen. Man kann sogar behaupten, dass er als erster Präsident war, der die politische Bedeutung des neuen Mediums erkannte und so die Rolle des Fernsehens als Nachrichtenmedium erweiterte.
Sein politischer Stil, sein Humor und seine rhetorischen Fähigkeiten boten die ideale Voraussetzung, um eine TV-Ikone zu werden. John F. Kennedys öffentliche Persönlichkeit strahlte nicht nur
Attraktivität aus, sondern sendete auch die für die Wähler relevanten Botschaften aus. Kein anderer Präsident vor ihm gab im Fernsehen Pressekonferenzen in Echtzeit ohne redaktionelle
Nachbearbeitung. Bis November 1963 hielt Kennedy etwa 64 Pressekonferenzen ab. Die erste nach seiner Amtseinführung wurde von 65 Millionen Zuschauern gesehen. Auf diese Weise brachte John F.
Kennedy neuen Schwung in die Politik und kam seinem Versprechen nach, in der Gesellschaft etwas zu bewegen. John F. Kennedy hatte als Präsident eine intensive Beziehung zu den Reportem und
Fotografen, die alle Bereiche seines Lebens dokumentieren wollten.
Auch nach seinem Tod wurde die Verbindung zwischen Kennedy und den Medien aufrechterhalten. Das wiederholte Zeigen von Fotografien und Filmmaterial des Tages seiner Ermordung verstärkten die
schon existierende Symbiose zwischen der Person John F. Kennedy und den Bildern von ihm. Kennedys Ermordung setzte neue Maßstäbe für den Umfang von TV-Berichterstattungen: TV-Sender weiteten ihre
Nachrichtensendung von fünfzehn Minuten auf eine halbe Stunde Übertragungszeit aus. CBS sendete beispielsweise eine zweistündige Spezialsendung am Freitag nach Kennedys Ermordung. Wie der
Politologe Larry Sabato zu Recht betont, »gibt es keine andere Person in der modernen amerikanischen Geschichte, die nach ihrem Tod so gegenwärtig blieb wie Kennedy. Er ist der einzige Präsident
in der amerikanischen Geschichte, den man sich im 21. Jahrhundert wirklich gut vorstellen könnte«.
Nicht nur John F. Kennedy sondern auch seine Frau, Jacqueline Bouvier Kennedy, wurde von den Medien besonders porträtiert. Jackie Kennedy wurde zum Symbol weiblicher Schönheit und Eleganz. Bald
sprachen alle von ihrem ikonischen Stil, mit dem sie Funktionalität und Chic kombinierte. Von großer Bedeutung für ihre mediale Darstellung erscheint auch die Tatsache, dass Jackie Kennedy
während das Wahlkampfes ihres Mannes schwanger war. Wie Historiker beobachten, hatte es dies bislang noch nicht gegeben und darum konnten sich viele andere junge Frauen ihrer Generation mit
ihr identifizieren.
Die zunehmende Medienberichterstattung über ihren Kleidungsstil führte zu einem neuen Verständnis von »Glamour« in der Gesellschaft. Jackie Kennedy wurde nicht nur zu einem Vorbild in Sachen
Mode, sie verkörperte bald ein Lebensgefühl. Jackies Elenganz, ihre Fremdsprachenkenntnisse und ihre häufigen Reisen in fremde Länder hatten einen großen Einfluss auf die amerikanische
Gesellschaft. So wurde sie unbewusst zu einem inspirierenden Bild dieser Zeit. Jackie schaffte es erfolgreich ihre familiäre Loyalität und ihre Bürgerpflicht im Gleichgewicht zuhalten und spielte
somit eine wichtige Rolle während der Präsidentschaft ihres Mannes. Insbesondere ihre Restaurierung des Weißen Hauses, ihre Unterstützung der Künste sowie ihre Rolle als heimliche »Botschafterin«
der Vereinigten Staaten verstärkte ihre Wahrnehmung als perfekte First Lady.
Die Kennedys haben die Bevölkerung im 20. Jahrhundert wiederholt inspiriert, den »American Dream« stetig zu verfolgen. Mit ihrer Ausstrahlung hat die Familie, der politischen Szene weltweit
unzweifelhaft neuen Schwung verliehen.
Roberta Gkithkopoulou
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