Anfang 2008, als noch lange nicht feststeht, wer für die Demokraten als Präsidentschaftskandidat ins Rennen gehen darf, meldet sich eine einflussreiche Stimme zu Wort: Caroline Kennedy. Sie verkündet ihre Unterstützung für den demokratischen Senator aus Illinois. Er erinnere sie, wie kein anderer zuvor, an die unvergleichliche Anziehungskraft ihres Vaters und nur ihm traue sie zu, einen tatsächlichen sozialen Wandel in der Gesellschaft anzustoßen. Der Name jenes Kandidaten ist Barack Obama. Dieser Kommentar Caroline Kennedys, deren Familienclan von den Amerikanern gerne als eine Art amerikanischer Adel angesehen wird, für den landesweit noch relativ unbekannten Obama einem Ritterschlag gleich.
ETHEL SKAKEL KENNEDY
Ethel Skakel Kennedy ist eine der letzten heute noch lebenden Mitglieder des engeren Familienkreises um John und Robert Kennedy – zweier Politiker, die Gesellschaft und Politik in den Sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts sowohl in den USA als auch im Rest der Welt mitgeprägt haben. Sie ist seit fast sechzig Jahren Teil einer Familie, die fast ausnahmslos im Rampenlicht der Öffentlichkeit stand und immer noch steht und die von zahlreichen traumatischen Unglücken heimgesucht wurde. Nach den Morden an den beiden Hoffnungsträgern »Jack« und »Bobby« Kennedy in den Jahren 1963 und 1968 und dem Tod „Jackies“ im Jahr 1994 bleibt sie, neben Edward Kennedy, eine der letzten Zeuginnen aus dem inneren Kreis um die beiden unvergessenen Kennedybrüder.
Die Dynastien der Kennedys, Roosevelts und Bushs
Gern werden die Kennedys als die royale Familie der USA bezeichnet. Gero von Boehms Werk über den Clan verspricht einen Blick in das »amerikanische Königshaus« zu werfen. Oft ist von den Kennedys als einer der großen Familiendynastien neben den Bushs oder den Roosevelts die Rede. Der Dynastiebegriff ist im allgemeinen nur für Geschlechter in Staaten mit monarchischer Führung gebräuchlich. Was zeichnet diese großen amerikanischen Familienclans aus, dass die älteste Demokratie der Welt von ihnen als dynastischen Geschlechtern spricht?
John F. Kennedy war 24 Jahre alt, als japanische Kampfflieger am 7. Dezember 1941 die amerikanische Flotte im Hafen von Pearl Harbor angriffen. Einen Tag später erfolgte die offizielle
Kriegserklärung der USA an Japan.
JFK auf der PT 109
Kennedy, der bereits seit September diesen Jahres in der US-Navy diente, beendete zunächst seine Ausbildung zum Offizier, bevor er als Kommandant eines Patrouillen-Torpedobootes in den Pazifik entsandt wurde. Die Strategie dieser vielseitig erweiterbaren Schiffe basierte auf Schnelligkeit, Wendigkeit und den daraus resultierenden, äußerst variablen Einsatzmöglichkeiten. Vernachlässigt wurde zugunsten dieser Charakteristika jedoch vor allem die Panzerung der Schiffe. Dies führte dazu, dass die Patrouillen-Torpedoboote häufig nachts eingesetzt wurden, um der Entdeckung durch feindliche Zerstörer zu entgehen. Kennedys Boot, mit Namen PT 109, wurde auf einer dieser nächtlichen Missionen von einem japanischen Zerstörer mittschiffs gerammt und buchstäblich in zwei Hälften zerschnitten.
Verwirrung um die vielen Namen
Bei einem Besuch im Museum THE KENNEDYS taucht besonders bei deutschsprachigen Gästen oft die Frage auf, wer jener ominöse »Jack« sein könnte, der auf zahlreichen Bildunterschriften und vielen der Texttafeln erwähnt wird. Irgendwann ist zwar klar, dass nur Präsident Kennedy gemeint sein kann, doch weshalb das Verwirrspiel mit dem Namen Jack? Dass John F. Kennedy gemeinhin auch JFK genannt wurde, ist hingegen weitläufig bekannt. Nur wenige aber wissen wiederum, dass der 35. Präsident der USA während seiner Jugend auch auf den Namen Ken hörte. Was hat es nun mit all diesen Spitznamen auf sich?
John F. Kennedys berühmte Worte und deren Wirkung
26. Juni 1963. Der amerikanische Präsident John F. Kennedy besucht Berlin und beschert der Stadt einen bis heute unvergessenen Tag. Mit seiner Bekundung »Ich bin ein Berliner« löst er einen Begeisterungssturm bei den Zuhörern seiner Rede vor dem Rathaus Schöneberg aus. Im Nachhinein wurde dieser Ausspruch nicht nur zu einem Wiedererkennungsmerkmal und zu einem der prominentesten Zitate des rhetorisch herausragenden JFK sondern auch Ziel des Spotts. Hartnäckig hält sich bis zum heutigen Tag die Vermutung, dass Kennedy sich mit diesem Satz, der in seiner Rede übrigens zweimal auftaucht, lächerlich gemacht habe. Der Historiker Andreas W. Daum zeigt in seinem Buch Kennedy in Berlin Inhalt, Ursprung und Irrtum dieses Glaubens auf.
Das Museum THE KENNEDYS gratuliert Barack Obama zur gewonnen Präsidentschaftswahl
Barack H. Obama wird der 44. Präsident der USA werden. Immer wieder wurde er im Laufe seines Wahlkampfes mit John F. Kennedy verglichen, dessen Nachfolge er im kommenden Januar antreten wird. Mehrfach suchte Obama in den letzten Monaten auch die Nähe der heutigen Kennedys, die ihrerseits zu großen Teilen dessen Wahlkampf unterstützten. So wie Kennedys Erfolg im Wahlkampf 1960 als Sieg einer neuen Generation – im Sinne des Alters aber auch im Sinne einer bis dato ausgegrenzten Minderheit – gesehen wurde, kann auch Obamas klarer Sieg als Symbol für den nunmehr geglückten Aufstieg einer gesellschaftlichen Minderheit ins höchste politische Amt Amerikas gesehen werden.
Museum THE KENNEDYS travels the world
Standort Berlin geschlossen | Berlin location closed
Photo © CAMERA WORK