Der große Platz, den Präsident John F. Kennedy in der Geschichte seiner Familie einnimmt, lässt oft vergessen, dass er für das Präsidentenamt nur die zweite Wahl seines Vaters war. Der eigentliche Favorit und politische Bannerträger der Kennedys, der älteste Sohn Joseph Jr., starb unter tragischen Umständen am 12. August 1944.
Richard Nixon notierte bereits im Alter von zwölf Jahren: »Vielleicht gehe ich in die Politik, dort kann ich Gutes für die Menschen bewirken.« Doch nicht jeder zukünftige Bewohner des Weißen Hauses konnte bereits in diesem zarten Alter eine solch zutreffende Prognose für sein weiteres Leben treffen. Manch einer hatte ganz andere Vorstellungen und Ziele.
Als John F. Kennedy am 20. Januar 1961 sein Amt als 35. US-Präsident antrat, rief er die Gegner seines Landes dazu auf, gemeinsam mit Amerika für den Frieden zu kämpfen. Diese Aufforderung betraf insbesondere die Sowjetunion, die unter der Führung Nikita S. Chruschtschows zusammen mit den USA die politische Weltlage bestimmte.
»Könnt ihr glauben, dass dieser weiße Mann sich nicht nur der Herausforderung gestellt, sondern unsere Erwartungen an ihn weit übertroffen hat!« Dies war die enthusiastische Reaktion des berühmten Bürgerrechtlers Martin Luther King, Jr. auf Kennedys flammende Bürgerrechtsrede vom 11. Juni 1963. Mit jener Rede hatte Kennedy der ganzen Nation signalisiert, dass die Bürgerrechtsproteste der letzten Jahre ihn dazu bewogen hatten, sich mit mehr Elan für die Gleichstellung der afroamerikanischen Minderheit einzusetzen.
Auf die Frage wie er zum Kriegshelden wurde, antwortete John F. Kennedy später einmal lakonisch: »It was involuntary. They sank my boat.« (»Es war unbeabsichtigt. Sie haben mein Boot versenkt.«).
Der Besuch John F. Kennedys in West-Berlin am 26. Juni 1963 ist ein Meilenstein in der Geschichte der deutsch-amerikanischen Beziehungen und gilt bis heute als ein großer außenpolitischer Erfolg. Unvergessen ist der Tag, an dem der US-Präsident vor Hunderttausenden am Rathaus Schöneberg den Satz »Ich bin ein Berliner« verkündete – ein Appell an den Wert der Freiheit jener, die ihr Leben nicht in den Fängen eines kommunistischen Regimes bestreiten müssen: »Ein Leben in Freiheit ist nicht leicht, und die Demokratie ist nicht vollkommen. Aber wir hatten es nie nötig, eine Mauer aufzubauen, um unsere Leute bei uns zu halten und sie daran zu hindern, woanders hinzugehen«, führte er in seiner Rede fort.
Die Wahl von John F. Kennedy brachte im November 1960 nach der Präsidentschaft des Republikaners Dwight D. Eisenhower eine neue Epoche des amerikanischen Liberalismus mit sich. Direkt zu Beginn seiner Amtszeit schuf Kennedy die Grundlage für ein neues und umfassendes Sozialhilfeprogramm, um die Armut und Ungerechtigkeiten zwischen verschiedenen Gruppen im Staat auszugleichen. Vor allem setzte er sich für die Bürgerrechte und die Gleichstellung der Rassenminderheiten in der amerikanischen Gesellschaft ein. Diese neue Initiative, »The New Frontier«, war ein koordinierter Ansatz, die sozialen Probleme in den USA zu verbessern. Daher wurden verschiedene staatliche Programme ins Leben gerufen – staatliche Unterstützung für Senioren und Bedürftige, Stipendien für Studenten und mehr Geld für Forschung an den Universitäten sowie Antidiskriminierungsgesetze.
»As long as people remain curious about life in the twentieth century, they will turn to Avedon’s photographs to see how it looked, and what it meant.«
Adam Gopnik, Schriftsteller und Essayist
Nur wenige Menschen haben die Gabe Bilder zu schaffen, die Jahrzehnten ein Gesicht verleihen können – einige leisten ihren Beitrag dazu hinter der Kamera, andere davor.
Da, fernab auf einem kleinen Friedhof in Edensor, England, da findet man ihn, diesen unscheinbaren Grabstein. Eingraviert sind die Worte »In Loving Memory of Kathleen, 1920 – 1948«, und gemeint ist damit niemand anderes als Kathleen Agnes Kennedy, die kleine Schwester des 35. Präsidenten der Vereinigten Staaten. Aber wie kommt die junge Amerikanerin dort hin, und warum wurde sie nur achtundzwanzig Jahre alt?
Die Person John F. Kennedy diente vielen Künstlerinnern und Künstlern als Reflexionsfigur ihrer Zeit. Zahlreiche Werke der 1960er Jahre widmen sich dem Mann, der vielen seiner Zeitgenossen als Projektionsfläche für Wünsche und Hoffnungen für das Jahrzehnt diente.
Museum THE KENNEDYS travels the world
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