20. Oktober 2016 bis 8. Januar 2017
mit Arbeiten von Christoph Niemann, Steve Schapiro
und der Sammlung CAMERA WORK
Die Kennedys führten den ersten modernen Präsidentschaftswahlkampf der Geschichte. Nie zuvor waren die Medien von so großer Relevanz gewesen und das Image des Präsidenten von solch entscheidender Bedeutung. Damit legte die Familie eine Grundlage für alle folgenden Wahlkämpfe der US-Geschichte.
Kaum ein politisches Amt ist vergleichbar mit der US-Präsidentschaft. Wie viele Amtsträger haben bereits Geschichte geschrieben und sind in das kollektive Gedächtnis eingegangen? Wer sind also
jene, die sich konstanter medialer Aufmerksamkeit aussetzen und den Lasten des Wahlkampfes und der Amtsausführung standhalten? Zusammengefasst, was braucht es, um US-Präsident zu werden? Die
Sonderausstellung »THE CAMPAIGN – Making of a President 1960 & 2016« erörtert dies anhand von sechs signifikanten Faktoren.
Präsidentschaftskandidaten sind Repräsentanten ihrer Zeit. Politische Umstände bestimmen, welche Präsidenten gewählt werden und welche Lösungen in der Bevölkerung Anklang finden.
Welche Werte, Hoffnungen und Ideen verkörperte John F. Kennedy 1960 und was symbolisieren Hillary Clinton und Donald Trump heute?
Oft heißt es, finanzielle Mittel sind für die US-Wahl unentbehrlich. Doch welche Rolle spielt Geld tatsächlich? Ist es möglich eine Wahl »zu kaufen«? Hat Milliardär Donald Trump
also in der aktuellen Wahl den entscheidenden Vorteil? Welche Rolle spielte Geld im Präsidentschaftswahlkampf John F. Kennedys gespielt hat und welchen Einfluss es heutzutage?
Darüber hinaus ist in jedem Wahlkampf die Unterstützung von Wahlkampfhelfern unerlässlich. Eine gute Kampagne vermag Massen zu mobilisieren. 1960 war John F. Kennedys jüngerer
Bruder Robert die treibende Kraft des Wahlkampfes. Auch heutzutage beteiligen sich die Familien von Hillary Clinton und Donald Trump aktiv am politischen Wettstreit. Während 1960 der entschiedene
Einsatz der Familie Kennedy noch gereicht haben mag, braucht es 2016 weit mehr Personal, um effektiv Wähler zu erreichen.
Seit jeher wird Politik über Kandidaten vermittelt. Somit ist das Image des Kandidaten ausschlaggebend für den Wahlerfolg, und mediale Inszenierung wesentlicher Bestandteil jeder
Kampagne. Seit 1960 ist das Fernsehen – und in der heutigen Zeit das Internet – unabdingbar zur Darstellung dessen, was die Präsidentschaftsanwärter ausmacht und wie sie öffentlich wahrgenommen
werden. Damit einher geht selbstverständlich auch die Entwicklung der Medien. 1960 fanden im Rahmen des US-Wahlkampfes die ersten TV-Debatten der amerikanischen Geschichte statt.
Sie hatten eine enorme Auswirkung auf die Bevölkerung und beeinflussten schlussendlich das Wahlergebnis. Heute treten die sozialen Medien immer stärker in den Vordergrund und tragen zur rasanten
Verbreitung politischer Botschaften bei.
Aber der wichtigste Faktor im Wettstreit um das Amt bleibt natürlich die Wählerschaft. 1960 bewegte sich John F. Kennedy auf einem schmalen Grat; man wollte die schwarze Bevölkerung für sich gewinnen, jedoch zugleich die traditionell konservative Wählerschaft aus den Südstaaten nicht gänzlich verlieren. Gegenwärtig sieht sich Hillary Clinton als Favoritin weiblicher Wähler und lateinamerikanischer Einwanderer. Donald Trump meint hingegen, die konservative Mittelschicht für sich gewonnen zu haben.
Nach dem ersten Fernsehduell des brisanten Präsidentschaftswahlkampfes von 2016 titelte die FAZ »TV-Duelle: Von Kennedy lernen, heißt siegen lernen.« – die Sonderausstellung zeigt Ihnen, wie!
17. Juni 2016 bis 16. Oktober 2016
»Not to be a housewife – Keine Hausfrau sein« vermerkte eine junge Absolventin der prestigeträchtigen Miss Porter’s Schule für Mädchen im Jahrbuch der Abschlussklasse von 1947 bezüglich ihrer Zukunftspläne. Ihr Name war Jacqueline Lee Bouvier, zukünftige First Lady.
Ihr Plan sollte gute zehn Jahre später für viele Frauen zur reellen Möglichkeit werden. Inspiriert von der in den 1950er-Jahren in den USA entflammten Bürgerrechtsbewegung, begannen sich junge
Frauen in Amerika und Europa zusammenzuschließen, um lautstark gesellschaftliche Gleichberechtigung einzufordern.
Die Sonderausstellung »DECADES OF CHANGE – Iconic Women of the 60s and 70s« zeichnet diese Entwicklung anhand von rund 60 Porträts weiblicher Ikonen der 1960er- und 1970er-Jahre nach und
beleuchtet die vorherrschende Divergenz zwischen klassischer und moderner Rolle der Frau in der Gesellschaft.
Neben Vorreiterinnen der Emanzipationsbewegung, wie Marlene Dietrich oder Katharine Hepburn, zeigt die Ausstellung anhand von Porträts von Romy Schneider, Jackie Kennedy oder Grace Kelly, wie
sich Images im Laufe einer Karriere wandeln konnten. Frauen wie Jane Birkin, Uschi Obermaier, Bianca Jagger oder Twiggy hingegen repräsentierten die neuen Gesichter ihrer Zeit und avancierten zu
Ikonen des Swinging London oder auch der 68er-Bewegung.
Die Ikonen der 1960er und 1970er-Jahre wurden von Fotografen wie Richard Avedon, Helmut Newton, Alfred Eisenstaedt, Horst P. Horst, Elliot Erwitt, Jeanloup Sieff, Steve Schapiro, Mark Shaw,
Jacques Lowe, Orlando Suero, Brain Duffy, Will McBride, Robert Lebeck, Ulrich Mack, Charlotte March oder Werner Bokelberg in Szene gesetzt.
17. Dezember 2015 – 9. Juni 2016
Angesprochen auf das Leben in der amerikanischen Hauptstadt antwortete US-Präsident Harry S. Truman angeblich einmal zynisch: »Wenn du in Washington einen Freund haben möchtest, besorg’ dir einen Hund!« Und in der Tat, nahezu alle seine Nachfolger haben diesen Ratschlag beherzigt.
Die Sonderausstellung »My Pony Macaroni« gibt im Museum THE KENNEDYS – für Familien und Tierfreunde gleichermaßen – die Manege frei für historische Gegebenheiten, witzige Anekdoten und interessante Fakten einer über Jahrhunderte gewachsenen Beziehung zwischen Mensch und Vierbeiner aus mehr als einem Jahrhundert Fotografiegeschichte.
Über 70 Arbeiten, viele davon wertvolle Vintage-Abzüge, von rund 30 namhaften Fotografen wie Elliott Erwitt, Richard Avedon, Steve Schapiro, Mark Shaw, Edward Steichen oder Martin Schoeller zeigen die Kennedys, aber auch Künstler wie Robert Frank, James Dean, Drew Barrymore, Jay-Z, Truman Capote, Marlon Brando, Pete Doherty, Jeremy Irons oder Mike Tyson gemeinsam mit ihren tierischen Freunden. Ein besonderes Augenmerk wird in der Ausstellung auf die Inszenierung von Mensch und Tier in der Fotografie und Gesellschaft gelegt, die lange Tradition der First Pets im Weißen Haus sowie auf den spektakulären Zoo der Kennedys, der mindestens zwei tierische Berühmtheiten hervorgebracht hat: Caroline Kennedys Pony Macaroni und eine Hündin namens Pushinka – Tochter der berühmten Weltraum-Hündin Strelka und Geschenk eines gewissen Nikita Chruschtschows.
Ergänzt wird die Ausstellung durch zahlreiche Magazine aus den 1960er-Jahren, die das Image der Kennedys als idealisierte Familie mit Hund, Katz und Pferd für den Besucher eindrucksvoll nachzeichnen.
Museum THE KENNEDYS travels the world
Standort Berlin geschlossen | Berlin location closed
Photo © CAMERA WORK